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Lesedauer: 8 Min

5 Tipps für die Umstellung auf Google Analytics 4

André Wehr
Hat der 1. Juli 2023 bei dir schon ein dickes Kreuz im Kalender bekommen? Ab diesem Tag werden – soweit die Ankündigung aus dem Hause Google – keine Daten mehr auf den Universal Analytics Properties verarbeitet.

Was heißt das nun für Dich und alle Freunde des gepflegten, datengetrieben Marketings? Es wird langsam ernst. Lies hier unsere 5 Tipps für die erfolgreiche Umstellung auf Google Analytics 4. Und so viel sei gesagt: Mach Dir schon einmal eingehende Gedanken über die Interaktion mit Deiner Seite.

Unsere 5 Tipps für die Umstellung auf Google Analytics 4

Inhaltsverzeichnis

1. Bereite Dich frühzeitig auf die Google Analytics 4 Umstellung vor

Zugegeben: Wenn Du diesen Magazinbeitrag liest, wird es schwierig, dass Du auf GA 4 umsteigst und noch ein ganzes Jahr Daten in Google Analytics 4 sammelst, bevor abgeschaltet wird. Aber: Wir raten Dir, die Google Analytics Umstellung so schnell (und so fundiert!) wie möglich anzugehen. Jeder Monat zählt.

Denn je länger Du die Daten nicht nur über die Universal Properties sammelst, sondern auch über Google Analytics 4, desto eingehender kannst Du vergleichen. Natürlich bleibt Dir auch mehr Zeit, Dich mit dem neuen Datenmodell von Google auseinandersetzen.

Anders als der Name vielleicht suggeriert, ist GA4 nämlich kein Update von Universal, sondern ein weitestgehend anderes Produkt. Zwar bleiben Grundfunktionen von Universal erhalten, einige Features werden aber komplett ersetzt. Stichwort: Eventtracking. Google Analytics 4 beerdigt unter anderem Sessions sowie Seitenaufrufe – und richtet den Fokus stattdessen auf Events. Das heißt: Die Daten, die Du aus GA4 ziehen wirst, sehen grundlegend anders aus als die jeder Universal Property.

Google Analytics 4
Unterschied zwischen dem Sitzungsmodell in UA (links) und dem Ereignismodell in GA4 (rechts)

2. Chancen und Herausforderungen kennenlernen

Bevor Du die Einrichtung vorschnell angreifst, gilt es, einen Moment innezuhalten. Noch ist genügend Puffer, um alle Vorbereitungen für einen fundierten Wechsel zu treffen. Dafür ist es essenziell, dass Du verstehst, welche Neuerungen – sowohl in der Messung als auch in Sachen Handhabung – ein Umstieg auf GA4 mit sich bringt. Logisch: Nur wenn Du weißt, was sich ändert, kannst Du Dir sinnvolle Gedanken über den Wechsel machen und Umstieg sowie Implementierung kleinteilig planen.

Kleines Beispiel:
Google Analytics bietet beispielsweise standardmäßig keine Filterfunktionen. Diese lassen sich aber über den Tag Manager nachbauen. Solches Wissen ist die halbe Miete.

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3. Status quo analysieren: Was will ich eigentlich tracken?

Im nächsten Schritt solltest Du Dich mit Deinem bisherigen Tracking und der Analyse der Daten auseinandersetzen:

  • Bist Du mit Deinem derzeitigen Tracking zufrieden?
  • Welche Daten und Kennzahlen sind für Dich aktuell essenziell (z. B. als Grundlage für weitere Auswertungen)?
  • Ist die Datengrundlage ausreichend?
  • Gibt es Filter, die extrem relevant für Dich sind?

Lege nun die Erkenntnisse übereinander: Was bildet Google Analytics Universal derzeit gut ab – und existieren entsprechende automatische Events von GA4 bereits? Was muss nachgezogen werden? Diese Konzeptionsphase kann mitunter einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wir raten Dir explizit: Hol dazu alle Stakeholder an einen Tisch. Die Google Analytics 4 Umstellung sollte nicht isoliert geschehen oder von einem kleinen Projekt-Team als Insel-Lösung etabliert werden. Gerade in Unternehmen, für welche die Messungen aus dem Tracking eine wichtige Entscheidungsgrundlage darstellen, müssen alle Beteiligten am Konzept mitwirken.

» Du suchst noch einen Sparringspartner für Dein Konzept? Sprich uns an – wir haben uns auf Kundenzentrierung durch maßgeschneidertes Tracking spezialisiert.

Schlussendlich geht es darum, sinnvolle Ziele, Zielgruppen, Ereignisse und spezielle Einstellungen von Universal in GA4 zu übernehmen – oder entsprechend nachzubilden. Einer der Vorteile des Umzugs: Du hast einen Grund zum Ausmisten.

Schau Dir beispielsweise einmal Deine definierten Ziele genauer an. Welche haben in den vergangenen 14 Tagen keine Conversions erzielt? Hier lohnt sich ein genauerer Blick. Sind die Einstellungen richtig konfiguriert? Ja – dann passen die Ziele vielleicht nicht mehr zu Deinem Unternehmen oder Vorhaben.

By the way: In Google Analytics 4 kannst Du 30 Conversion-Ereignisse definieren. In Universal waren es nur 20 Ziele.

4. Datenschutz nicht vergessen

Es scheint ein grundlegender Widerspruch zu sein: Datenschutz versus fundierte Datenanalyse. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre mit dem Turbo DSGVO haben gezeigt, dass der Schutz der Nutzerdaten einen immer höheren Stellenwert erhält. Das ist gut und wichtig, bringt in Sachen Tracking aber nicht nur Vorteile mit sich. Am Ende des Tages ist es wichtig, dass Du Google Analytics 4 datenschutzkonform aufstellst, diesbezüglich wichtige Abläufe sowie Rollen definierst – unter anderem den Datenschutzbeauftragten.

Ob der Consent Mode in GA4 sinnvoll ist? Die meisten Experten raten davon ab. Denn durch die Generierung von zufälligen Client IDs wird es super schwierig, nutzerspezifische Daten nach Verlangen hinzulöschen.

Mitunter ergibt es auch Sinn, über gute Alternativen nachzudenken. Denn je weniger Nutzer die Einwilligung zum Datenaustausch geben, desto weniger aussagekräftige Messwerte erhältst Du. Viele Unternehmen entscheiden sich heute für ein hybrides Tracking: Eine Mischung aus Server Side und Cookie Tracking. Vielleicht ist die Umstellung auf Google Analytics 4 ein Impuls, darüber nachzudenken?

5. Tag der Migration – das ist wichtig

Es sind Wochen oder Monate der Planung vergangen und nun steht Tag X vor der Tür – der Zeitpunkt, an dem die Migration stattfindet. Wer Google Analytics 4 einrichten will, sollte planvoll vorzugehen. Ob Du Dir als Tool nun Excel hernimmst oder mit Jira, Asana oder Monday arbeitest: Wichtig ist, dass die Abläufe einmal definiert sind, sodass nichts versehentlich durchrutschen kann.

Wir empfehlen Dir, zunächst Zielgruppen, Ziele und Ereignisse zu übernehmen. Mach Dich mit den Custom Dimensions und Metriken vertraut und schau, was Du in GA4 einbinden kannst. Danach geht es an die Einstellungen. Wie gesagt: Filter sind standardmäßig nicht vorhanden, lassen sich aber im Google Tag Manager einfach nachbauen (extrem wichtig und wird gerne vergessen: Die eigene IP-Adresse auszufiltern. Sinnvoll auch für Unternehmen, die wie wir remote aufgestellt sind).

Fazit: Neues Datenmodell, neue Chancen

In diesem Magazin-Beitrag haben wir Dir unsere 5 Tipps für die Umstellung auf Google Analytics 4 vorgestellt. Fakt ist: Jedes Tracking ist ein bisschen anders aufgestellt – ebenso individuell fällt auch der Umstieg aus. Vieles ist über GA4 abbildbar, einige Daten lassen sich hingegen überhaupt nicht mehr erheben – das findet nicht überall Anklang, birgt aber auch wie jede Neuerung Chancen.

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André Wehr

MD tractionwise | Strategy, Data & Conversion