CRO ohne Dark Patterns – geht das überhaupt?
Bevor wir einige Gründe aufzeigen, warum du auf Dark Patterns verzichten und dennoch erfolgreich sein kannst, erklären wir kurz was sog. “Dark Patterns” überhaupt sind.
Was sind Dark Patterns überhaupt?
Listige Design-Tricks:
Dark Patterns präsentieren sich als subtile Design-Manöver, die auf deiner Website oder in deiner App lauern. Ihr primäres Ziel liegt darin, die Nutzer:innen zu manipulieren oder zu Aktionen zu drängen, die sie vielleicht gar nicht wollen.
Psychologische Spielchen:
Es handelt sich häufig um psychologische Tricks, die Nutzer:innen beeinflussen sollen. Das kann durch soziale Beweise wie (tausend andere Kund:innen haben dies bereits gekauft,…), Dringlichkeitssignale oder versteckte Kosten geschehen.
Schlechte UX: Im Grunde genommen sind Dark Patterns das genaue Gegenteil von einer guten User Experience. Sie sorgen für Verwirrung, Frustration und führen zu unerwünschten Handlungen.
2 Beispiele für Dark Patterns
- Abo-Fallen: Eine weitere fiese Masche sind Abo-Fallen. Du klickst auf „kostenlose“ Angebote, ohne zu bemerken, dass du dich in ein teures Abonnement manövriert hast.
- Verwirrende Abmeldungen: Manchmal wirst du mit schwer zu findenden Optionen zur Abmeldung von Marketing-E-Mails konfrontiert, was dazu führt, dass du ungewollt Spam erhältst oder noch schlimmer: die Abmeldung ist gar nicht erst möglich, weil es keine Abmeldefunktion/Abmeldebutton gibt.
Unsere TOP-5 Gründe, warum du auf Dark Patterns verzichten solltest
Grund 1: Vertrauen aufbauen statt täuschen
Der Schlüssel zu langfristigem Erfolg im E-Commerce liegt im Aufbau von Vertrauen. Wenn du Dark Patterns einsetzt, riskierst du, dieses Vertrauen zu zerstören. Stattdessen solltest du auf eine transparente und ehrliche Beziehung zu deinen Nutzer:innen setzen. Zeige ihnen, dass du ihre Bedürfnisse und Wünsche respektierst.
Wir haben Vertrauen bereits in unseren Unternehmenswerten verankert. Für uns ein must-have und Teil unserer Experimentierkultur. Mehr dazu findest du auf der So sind wir Seite.
Grund 2: Langfristige Kundenbindung fördern
Dark Patterns mögen kurzfristig die Conversion Rate erhöhen, aber sie schrecken auch viele potenzielle Stammkunden ab. Eine positive User Experience hingegen führt zu zufriedenen Kunden, die gerne wiederkommen und positive Bewertungen abgeben. Langfristige Kundenbindung ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum.
Grund 3: Ethik und Reputation bewahren
Im Zeitalter von sozialen Medien und Online-Bewertungsplattformen verbreiten sich negative Erfahrungen blitzschnell. Aufsehen oder Kontroversen, die durch den Einsatz von Dark Patterns ausgelöst werden, kann deinem Unternehmen schweren Schaden zufügen. Der Erhalt einer ethisch einwandfreien Reputation sollte oberste Priorität haben. Daher auch deine Bewertungen auf den unterschiedlichsten Plattformen und Social Media Kanälen monitoren und nie aus den Augen verlieren.
Grund 4: Alternativen zur Conversion Rate Optimierung
Es gibt eine Vielzahl von bewährten CRO-Techniken, die auf Transparenz, Benutzerfreundlichkeit und echtem Mehrwert für die Nutzer:innen basieren. Dazu gehören A/B-Tests, Verbesserungen der Seitengeschwindigkeit, personalisierte Empfehlungen, Barrierefreiheit und eine klare, verständliche Benutzeroberfläche.
Julia hat einen übersichtlichen Beginners Guide über Psychologie im UX Design geschrieben. Hier erfährst du mehr darüber.
Grund 5: Langfristiges Denken
Es ist wichtig, langfristig zu denken und nicht nur auf schnelle Gewinne aus zu sein. Der Einsatz von Dark Patterns kann kurzfristig zwar Erfolge bringen, aber auf lange Sicht wird sich die Doppelmoral rächen. Eine ehrliche und moralisch einwandfreie Herangehensweise wird dir langfristigen Erfolg bringen und deine Marke stärken.
Die Doppelmoral CRO vs. UX oder sollte es nicht eigentlich heißen CRO & UX im Einklang?
Die Diskussion über die „Doppelmoral“ zwischen CRO (Conversion Rate Optimization) und UX (User Experience) ist weniger eine Frage des Konflikts zwischen den beiden, sondern vielmehr eine Betonung der Balance, die zwischen ihnen gefunden werden sollte.
- CRO (Conversion Rate Optimization): Unternehmen setzen Dark Patterns oft ein, um ihre Conversion Rates zu steigern. Sie sehen in diesen Techniken ein effektives Mittel, um Umsätze zu steigern und Ziele zu erreichen.
- UX (User Experience): Gleichzeitig betonen dieselben Unternehmen, wie wichtig eine positive User Experience ist. Sie versprechen ihren Nutzer:innen Benutzerfreundlichkeit, Vertrauen und Transparenz.
CRO & UX: Wir brauchen ein gemeinsames Ziel
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass CRO und UX eigentlich auf dasselbe Ziel hinarbeiten: die Verbesserung der Website oder App, um die Zufriedenheit der Nutzer:innen zu steigern und die gewünschten Aktionen zu fördern, sei es der Kauf eines Produkts, das Ausfüllen eines Formulars oder etwas anderes. Beide Disziplinen sollten Hand in Hand gehen, um den Gesamterfolg zu steigern.
Die Doppelmoral-Frage
Die „Doppelmoral“ kommt ins Spiel, wenn Unternehmen versuchen, die Conversion-Rate zu steigern, indem sie auf kurzfristige Taktiken zurückgreifen, die die Nutzererfahrung negativ beeinflussen. Hier liegt das Problem: Unternehmen sollten sich nicht für den kurzfristigen Gewinn auf Kosten der Nutzererfahrung entscheiden.
Die ideale Vorgehensweise besteht darin, CRO und UX miteinander zu verbinden, um eine harmonische Balance zu erreichen. Dies bedeutet, dass du Conversion-Optimierungsstrategien entwickeln solltest, die die Nutzererfahrung verbessern und nicht verschlechtern, wir sprechen dann von einer sog. ethischen CRO-Strategie.
Was ist eine ethische CRO-Strategie?
Eine ethische CRO (Conversion Rate Optimization) Strategie zielt darauf ab, die Conversion Rate zu steigern, indem sie transparente und nutzerzentrierte Ansätze verwendet, ohne dabei auf fragwürdige oder manipulative Techniken wie Dark Patterns zurückzugreifen. Hier ist eine kurze Anleitung, wie man mit einer ethischen CRO-Strategie beginnen kann:
Schritt 1: Verständnis der Zielgruppe
- Beginne damit, deine Zielgruppe in- und auswendig zu verstehen. Welche Bedürfnisse, Wünsche und Probleme haben sie? Welche Barrieren hindern sie daran, zu konvertieren? Nutze Tools wie Nutzerbefragungen, Nutzerinterviews und Analytik, um diese Informationen zu sammeln.
Schritt 2: Festlegung klarer Ziele
- Definiere klare Ziele für deine CRO-Strategie. Möchtest du die Anzahl der Käufe steigern, die Anzahl der Abonnenten erhöhen oder die Zeit auf der Website erhöhen? Die Ziele sollten messbar sein, damit du den Fortschritt verfolgen kannst.
Schritt 3: Identifizierung von Engpässen und Schwachstellen
- Analysiere deine Website oder App, um Engpässe und Schwachstellen zu identifizieren, die die Conversion Rate beeinflussen könnten. Dies könnten beispielsweise lange Ladezeiten, undurchsichtige Produktbeschreibungen, Sackgassen oder unklare Handlungsaufforderungen sein.
Schritt 4: A/B-Tests durchführen
- Führe A/B-Tests durch, um verschiedene Varianten von Seiten oder Elementen zu vergleichen und herauszufinden, welche die besten Ergebnisse erzielen. Dies ermöglicht es dir, kontinuierlich zu optimieren.
Schritt 5: Verbesserung der Nutzererfahrung
- Konzentriere dich darauf, die Nutzererfahrung zu verbessern. Stelle sicher, dass deine Website oder App benutzerfreundlich ist, leicht navigierbar ist und klare Informationen bietet. Reduziere Hindernisse und vereinfache den Kauf- oder Konversionsprozess. Aber: transparent & ehrlich!
Schritt 6: Personalisierung und Empfehlungen
- Nutze personalisierte Inhalte und Empfehlungen, um den Nutzer:innen relevante Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren. Dies kann die Conversion Rate erhöhen, indem es den Nutzer:innen genau das bietet, wonach sie suchen.
Schritt 7: Kontinuierliche Überwachung und Anpassung
- Die Arbeit an der Conversion Rate ist ein fortlaufender Prozess. Überwache die Ergebnisse kontinuierlich und passe deine Strategie an, um auf Veränderungen in der Zielgruppe oder im Verhalten der Nutzer:innen zu reagieren.
Schritt 8: Transparenz und Kommunikation
- Sei transparent gegenüber deinen Nutzer:innen. Informiere sie über Preise, Bedingungen und Datenschutzrichtlinien. Klare Kommunikation schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheit. Mach es ihnen einfach und verschachtel wichtige Informationen nicht. Tipp: Perspektivwechsel. Wie hättest du es denn gerne, wenn du einkaufen würdest?
Schritt 9: Ethik und Moral beachten
- Stelle sicher, dass alle Optimierungen und Techniken, die du verwendest, ethisch und moralisch vertretbar sind. Vermeide Täuschung, Manipulation und fragwürdige Praktiken, die das Vertrauen der Nutzer untergraben könnten.
Eine ethische CRO-Strategie zielt darauf ab, langfristiges Vertrauen aufzubauen und positive Nutzererfahrungen zu schaffen, anstatt kurzfristige Gewinne durch fragwürdige Taktiken zu erzielen. Sie ist langfristig nachhaltig und trägt zur positiven Reputation deiner Marke bei.
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Fazit: Verzichte auf Dark Patterns und setze auf eine ethische CRO-Strategie
Es sollte nicht um eine „Doppelmoral“ zwischen CRO und UX gehen, sondern um die Suche nach der richtigen Balance, bei der die Conversion Rate gesteigert wird, ohne die Nutzererfahrung zu beeinträchtigen. Unternehmen, die erfolgreich sind, wissen, dass eine positive Nutzererfahrung langfristig zu mehr Conversions führt und gleichzeitig das Vertrauen der Nutzer:innen stärkt. Daher sollten CRO und UX Hand in Hand gehen, um den Erfolg gemeinsam zu fördern.
Dark Patterns mögen verlockend erscheinen, um kurzfristige Conversion-Ziele zu erreichen, aber sie sind nicht nur unethisch, sondern auch langfristig schädlich für dein Unternehmen. Die Conversion Rate kann auch ohne diese fragwürdigen Taktiken gesteigert werden. Investiere in eine ehrliche, transparente und benutzerfreundliche User Experience, um Vertrauen aufzubauen, Kunden langfristig zu binden und deine Reputation zu schützen. Auf lange Sicht ist dies der Weg zum nachhaltigen Erfolg im E-Commerce.
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